Besonders zugewanderte Frauen tragen erheblich zum Gelingen von Integration bei. Alle Maßnahmen, die bei diesen Frauen greifen, kommen zugleich ihren Familien, insbesondere den Kindern, zu Gute. Frauen haben auch mit Blick auf ihre Familien ein vitales Interesse daran, Chancen zu nutzen und für alle einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Deshalb ist es besonders vielversprechend, Frauen zusammenzubringen und ihre Vernetzung anzustoßen“, betonte der damalige Staatssekretär und jetzige Minister Kai Klose, Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung, im Vorfeld des Dialogs „Weibliche Begegnung – Lebensmodelle von Frauen im ländlichen Raum“ heute in Wiesbaden. Die Veranstaltung ist Teil der Dialogreihe „Löwen im Herz 2018“. Diese Initiative führt Menschen zusammen und stärkt ihren Zusammenhalt, sie findet mit Partnerinnen und Partnern vor Ort statt. Bereits Anfang Juni und Mitte September fanden Löwen-im-Herz-Dialoge in Gelnhausen und Frankfurt statt.
Bei der heutigen Veranstaltung im Heimatmuseum Schloss Werdorf sind LandFrauen, Integrationslotsinnen und weitere engagierte Frauen aus dem Lahn-Dill-Kreis im Dialog. Anknüpfungspunkt ist das gemeinsame Engagement für die Gemeinschaft vor Ort, das sowohl von den LandFrauen als auch den Integrationslotsinnen und anderen aktiven Frauen geleistet wird. Stefan Sydow, Abteilungsleiter Integration und Asyl im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, machte in Vertretung vonKai Klose, deutlich, dass es besonders um die Gemeinsamkeiten der Beteiligten gehe: „Menschen aus der ganzen Region können davon profitieren, wenn Frauen vor Ort sich vernetzen und ihr Miteinander und ihren Zusammenhalt vertiefen. Der ländliche Raum profitiert ganz besonders von einem guten Zusammenhalt und einem tragfähigen Miteinander der Menschen vor Ort. Und hier spielen Frauen oft eine ganz maßgebliche Rolle.“
„Integration ist ein vielschichtiges und spannendes Thema. Wir im Lahn-Dill-Kreis nehmen uns diesem Thema seit vielen Jahren gerne an. Im Mittelpunkt stehen für uns die Schaffung eines Willkommens– und Anerkennungskultur sowie die interkulturelle Öffnung unserer Kreisverwaltung“, erklärte Stephan Aurand, hauptamtlicher Kreisbeigeordnete des Lahn-Dill-Kreises.
Ein weiterer wichtiger Faktor, so der Kreisbeigeordnete, sei die Entscheidung gewesen, die Flüchtlinge von Anfang an dezentral unterzubringen. „Aktuell sind 2588 Personen in 219 Unterbringungen dezentral untergebracht. In allen 23 Kommunen unseres Kreises wurden Flüchtlinge integriert. Wir sind davon überzeugt, dass unter Einbeziehung unseres Ehrenamtes eine Integration auf dem Land sehr gut gelingen kann. Voraussetzung hierfür sind entsprechende Angebote von Teilhabe, bei denen oftmals Frauen eine zentrale Rolle spielen. Von daher unterstützen wir sehr gerne die Veranstaltung „Weibliche Begegnung – Lebensmodelle von Frauen im ländlichen Raum“ im Rahmen von „Löwen im Herz“!“, ergänzte Aurand.
„Der Dialog“, betonte Kai Klose in Wiesbaden, „kann auf beiden Seiten ein tieferes Verständnis für die spezifische Situation, die Lebensbedingungen und die Bedarfe der Frauen wecken, indem sie wechselseitig von ihrer ehrenamtlichen Arbeit erfahren, Gemeinsamkeiten erkennen und Wertschätzung füreinander entwickeln. Auch dürfte festgestellt werden, dass die Bedarfe der jeweiligen Zielgruppen ähnlich gelagert sind.“
„Löwen im Herz‘ charakterisiert eine Haltung der Menschen, nämlich sich mit Mut und Verantwortung für andere Menschen einzusetzen. Die Frauen im Lahn-Dill-Kreis, die zu diesem Dialog zusammenkommen, gehören mit ihrem wertvollen Engagement dazu!“, erklärte Klose dazu abschließend.