„Gerade Frauen sind oft sozusagen ein ‚Motor‘ für Integration. Sie haben auch mit Blick auf ihre Familien ein vitales Interesse daran, Chancen zu nutzen und für alle einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Deshalb ist es besonders vielversprechend, Frauen zusammenzubringen und ihre Vernetzung anzustoßen“, erläuterte der damalige Staatssekretär und jetzige Minister Kai Klose als Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung im Vorfeld des Dialogs „Weibliche Begegnung – Lebensmodelle von Frauen im ländlichen Raum“ Anfang Juni in Gelnhausen. Die Veranstaltung war der Auftakt zu einer Dialogreihe im Rahmen von „Löwen im Herz 2018“; die Initiative führt Menschen zusammen und stärkt ihren Zusammenhalt, sie findet mit Partnerinnen und Partnern vor Ort statt.
In Gelnhausen waren LandFrauen und Integrationslotsinnen aus dem Main-Kinzig-Kreis zum Dialog eingeladen. Anknüpfungspunkt war das ehrenamtliche Engagement, das sowohl von den LandFrauen als auch von den Integrationslotsinnen geleistet wird. Mit einer Gesprächsrunde wurden die Teilnehmerinnen seitens des Ministeriums sowie der Präsidentin der LandFrauen Hessen, Hildegard Schuster, und von Stephanie Michel, Integrationsbüro des Main-Kinzig-Kreises, näher in das Thema eingeführt.
Ein Speed-Date brachte danach zunächst die Teilnehmerinnen persönlich miteinander ins Gespräch. In der anschließenden thematischen Arbeit zum ehrenamtlichen Engagement wurden die Aspekte „Wertschätzung“, „Herausforderungen“ und „Was sonst noch wichtig ist“ diskutiert. „Unser aller Horizont hat sich mit diesem Dialog geweitet“ würdigte Klose, „die Erfahrungen und Anregungen sind für uns aufschlussreiche Hinweise aus erster Hand“.
Die Kreisfrauenbeauftragte, Ute Pfaff-Hamann, und Hildegard Schuster von den LandFrauen waren sich einig: „Wir haben alle an einem Strang gezogen – in dem Interesse, das Gegenüber besser kennen zu lernen und zu verstehen, weil wir wissen, dass Frauen im ländlichen Raum davon besonders profitieren, wenn wir uns vernetzen und zusammenarbeiten“.
Als Ergebnisse wurden u.a. festgehalten, dass sich ehrenamtlich Aktive immer wieder als Einzelkämpferinnen und -kämpfer empfinden; dass Zurückhaltung im Miteinander in der Sorge begründet sein kann, etwas falsch zu machen; dass ehrenamtliches Engagement nicht selbstverständlich wertgeschätzt wird; dass die Verständigung unter den Aktiven dazu beitragen kann, Fragen mit Gleichgesinnten zu klären und sich gegenseitig zu stärken.
Kai Klose abschließend: „‘Löwen im Herz‘ charakterisiert eine Haltung der Menschen, nämlich sich mit Mut und Verantwortung für andere Menschen einzusetzen. LandFrauen und Integrationslotsinnen gehören mit ihrem unschätzbaren ehrenamtlichen Engagement dazu!“.